KI und der Wille des Patienten – Bethel setzt Maßstäbe: 20 Jahre Klinisches Ethikkomitee

Mit der Gründung des Gremiums war die christlich-diakonische Institution aus Bielefeld deutschlandweit Vorreiter. Grund genug, auf einem Symposium den Blick zurück, aber vor allem nach vorn zu richten.

Entwickelten die Ethikarbeit in Bethel: Dr. Klaus Kobert, Tanja Kirchner und Rosemarie Hopp-Wörmann; Foto: Mario Haase
KI und der Wille des Patienten: 20 Jahre Klinisches Ethikkomitee
Entwickelten die Ethikarbeit in Bethel: Dr. Klaus Kobert, Tanja Kirchner und Rosemarie Hopp-Wörmann; Foto: Mario Haase

Die Gründung des Ethikkomitees 2003 legte den Grundstein: Heute sind Ethik-Fallgespräche und regelmäßige Ethikvisiten im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und Krankenhaus Mara fest etabliert. Der Ethikberatungsdienst kann von Behandelnden, aber auch Patienten und deren Angehörigen angerufen werden, wenn ethisch schwierige Entscheidungen zu treffen sind. Wie etwa: Darf eine suizidgefährdete Patientin auf eigenen Wunsch aus der psychiatrischen Behandlung entlassen werden? Sind weitere lebensverlängernde Maßnahmen bei einem Unfallopfer mit schweren Hirnverletzungen im Sinne des Patienten?

Der Bedarf für solche Ethikfallgespräche ist groß: Bisher wurde der Ethikberatungsdienst in fast 900 Fällen angerufen. Zumeist auf den Intensivstationen, der Psychiatrie, aber auch in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Mitbegründerin des Ethikkomitees war 2003 Rosemarie Hopp-Wörmann. 2005 wurde Dr. Klaus Kobert zum hauptamtlichen Leitenden Klinischen Ethiker im EvKB und Krankenhaus Mara berufen. Er hat zuvor als Intensivmediziner am EvKB gearbeitet. An seiner Seite ist seit 2012 Tanja Kirchner. Die Klinische Ethikerin wird Koberts Nachfolge antreten, wenn er Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Die Ethik in der Medizin wird also auch in Zukunft in Bethel Gewicht haben. Und das ist gut so, findet Dr. Kobert: „Die Bedeutung der Klinischen Ethik wird zunehmen. Künstliche Intelligenz in der Medizin und immer bessere Behandlungsmethoden durch Medizintechnik schaffen neue Grenzfälle für ethisch-moralisches Handeln im Krankenhausalltag. Moral und Menschlichkeit lassen sich aber nicht an die Technik delegieren. Entscheiden muss letztlich der Mensch.“

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Klinische Ethik im EvKB

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Klinische Ethik

Die fortschreitende Entwicklung in vielen Bereichen der Medizin wirft zunehmend auch Probleme und Fragen zur Sinnhaftigkeit therapeutischen Handelns auf. Viele Krankheiten und Verletzungen, die vor wenigen Jahrzehnten den sicheren Tod zur Folge hatten, sind heute in vielen Fällen soweit beherrschbar, dass die Patienten am Leben erhalten werden können. Dabei kommen Behandlungsteams häufig an die Grenzen des moralisch Vertretbaren. Was ist für den konkreten Patienten das Beste? Wann müssen wir uns beschränken? Was sollen wir in diesem Fall tun? Mit diesen Fragen setzt sich die Klinische Ethik auseinander.

Hans-Joachim-Schwager-Preis

Zu Ehren des ehemaligen Vorstandsmitglieds der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Prof. Dr. Hans Joachim Schwager, und seiner Pionierarbeit im Bereich Klinische Ethik hat der Vorstand der Stiftungen den Hans Joachim Schwager Award (HJSA) gestiftet. Dieser Preis über 5.000 Euro soll eine Anerkennung für ein anhaltendes Engagement im Bereich der Klinischen Ethik sein.

The v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel and the International Conference on Clinical Ethics and Consultation (ICCEC) are pleased to announce a new prize in clinical ethics, the Hans Joachim Schwager Award. Professor Schwager was a pioneer in clinical ethics in Germany and a member of the Board of Directors of the v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, the sponsor of the Hans Joachim Schwager Award.

The Award will be given annually in the amount of 5,000 Euros to encourage individuals and groups engaged in clinical ethics to communicate their experiences, achievements, and challenges to a larger audience and to support clinical ethics practitioners who have successfully implemented ethical consultation in healthcare facilities.

Application procedures are available on this website, the homepage of the vBS Bethel: www.bethel.de and the International Conference on Clinical Ethics and Consultation website: www.clinical-ethics.org. Deadline for receipt of full application is December 1st 2022.

For further information please download the files listed on this page.

Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2022 und 2023 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

https://www.aktion-sauberehaende.de/ash/ash/ _blank

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

https://www.deutschland-nederland.eu/ _blank