High-tech-OP beendet 10-jährigen Leidensweg: Thoraxchirurgen helfen mit DaVinci-Operation

Zehn Jahre lebte C. Sönmez mit Schmerzen in Rücken und Schultern. Weder dafür noch für ihre Atemnot fanden Ärzte die passende Erklärung und deshalb auch nicht die richtige Therapie. Die Thoraxchirurgen am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) haben jetzt mit einer maßgeschneiderten Roboter-assistierten Operation geholfen. Ohne den Einsatz des DaVinci-Operationssystems wäre dieser Eingriff so nicht möglich gewesen.

High-tech-OP beendet 10-jährigen Leidensweg – Thoraxchirurgen des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) in Bielefeld helfen mit DaVinci-Operation
C. Sönmez (Mitte) kann bereits zwei Tage nach der Operation über den Stationsflur gehen. Dr. Morris Beshay (links), ihr behandelnder Arzt Federico Gutierrez und die Pflegerische Leitung Corinna Tabbert (rechts) freuen sich über den Behandlungserfolg.
High-tech-OP beendet 10-jährigen Leidensweg – Thoraxchirurgen des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) in Bielefeld helfen mit DaVinci-Operation
Klinik für Thoraxchirurgie im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB)
C. Sönmez (Mitte) kann bereits zwei Tage nach der Operation über den Stationsflur gehen. Dr. Morris Beshay (links), ihr behandelnder Arzt Federico Gutierrez und die Pflegerische Leitung Corinna Tabbert (rechts) freuen sich über den Behandlungserfolg.

„Ich bin so froh, dass ich bald wieder normal leben kann“, sagt Sönmez. Zehn Jahre war die Bielefelderin mit unterschiedlichen Spezialisten auf der Suche nach den Ursachen für ihre Schmerzen und die Atemnot – vergeblich. Dann Glück im Unglück: Die 26-Jährige infiziert sich mit dem Coronavirus, kann auch lange danach nur schwer atmen. Sie wird an einen Lungenfacharzt überwiesen. Der findet neben den Folgen der Coronainfektion in der Lunge zufällig auch des Rätsels Lösung: Hinter der Lunge ist etwas, was dort nicht hingehört.

„Es war ein gutartiger Tumor, 400 Gramm schwer und so groß wie die Niere eines Erwachsenen“, erklärt Dr. Morris Beshay. Der Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB hat den Tumor entfernt. „Er hat zum einen gegen die Aorta und die Lunge gedrückt, daher die Atemnot. Zum anderen hat er die Wirbelsäule zu einer schmerzhaften Skoliose verformt“, so der Spezialist für Operationen im Brustkorb.

Bei dem Eingriff kam das DaVinci-Operationssystem zum Einsatz. Seit mehr als zehn Jahren nutzen Operateure des EvKB aus den Bereichen Urologie, Bauchchirurgie sowie der Kinderchirurgie diese modernste Form minimal-invasiver Präzisionschirurgie, mit der besonders schonend operiert wird und bei der die Patienten weniger Schmerzen haben. In der Betheler Thoraxchirurgie kommt die Technik bei Lungenkrebs, gutartigen Tumoren, Eingriffen am Zwerchfell oder bei Operationen gegen übermäßiges Schwitzen oder Erröten zum Einsatz. „Das DaVinci-System hat unsere Möglichkeiten erweitert um noch mehr minimal-invasiv zu operieren“, erklärt Dr. Beshay, der in seiner Klinik längst auch Video-unterstützte Methoden oder Laser-Technik für OPs einsetzt. „Bei Frau Sönmez hätten wir ohne DaVinci nicht minimal-invasiv operieren können, weil wir der Hauptschlagader so nah waren.“

„Ich war so erleichtert, dass es eine minimal-invasive Möglichkeit für die OP gab. Bei dieser Größe des Tumors hatte ich Angst vor einer Öffnung des Brustkorbs“, sagt C. Sönmez. Zwei Tage nach dem Eingriff probiert die Auszubildende zur Industriekauffrau bereits erste Schritte auf dem Krankenhausflur. Mit Erfolg. Dr. Beshay rechnet damit, dass sich die Verformung der Wirbelsäule bei seiner Patientin bald von selbst korrigiert. C. Sönmez freut sich nun, endlich wieder Sport treiben zu können. Kickboxen und Fitnessstudio – das hatten Schmerzen und Atemnot zuletzt unmöglich gemacht. Jetzt muss es noch die Pandemiesituation zulassen.

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Klinik für Thoraxchirurgie am Evangelischen Klinikum Bethel

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Klinik für Thoraxchirurgie

Zentrum für seltene Erkrankungen

Eine Krankheit gilt dann als selten, wenn weniger als 5 von 10.000 Menschen an ihr leiden. Doch auch wenn sie selten auftreten – in Deutschland haben etwa vier Millionen Menschen eine seltene Erkrankung. Der Großteil davon sind Kinder. Die Seltenheit der einzelnen Erkrankungen erschwert die medizinische Versorgung der Betroffenen. Wegen spärlicher Untersuchungsdaten und oftmals mangelnder Erfahrung aufgrund der geringen Behandlungszahlen gelingt eine genaue Diagnose häufig erst sehr spät. Entsprechend verzögert setzt die Therapie ein. Die Patienten haben zu oft einen langen Leidensweg um eine Diagnose zu bekommen. Das Zentrum für Seltene Erkrankungen bündelt im Evangelischen Klinikum Bethel alle vorhandenen Kompetenzen in einem Netzwerk, um die Situation der erkrankten Kinder und Erwachsenen zu verbessern.

Seltene Erkrankungen – und wer sie behandelt

Etwa 6.000 Erkrankungen gelten als selten. Bei einer der folgenden seltenen Erkrankungen helfen wir Ihnen gerne weiter:

Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS)

  • Seltene Demenzformen (die nicht zur Alzheimer-Erkrankung gehören)
  • Dissoziative Identitätsstörung
  • Pharmakoresistente Epilepsie
  • Epileptische Enzephalopathie
  • Dravet-Syndrom und frühe epileptische Enzephalopathien
  • Epilepsie bei Sturge-Weber-Syndrom, Tuberöse Sklerose Komplex und anderen Neurokutanen Syndromen
  • Epilepsie bei Malformationen cortikaler Entwicklung im Säuglings- und Kindesalter
  • Kataplexie
  • Narkolepsie
  • Normaldruckhydrocephalus (NPH)
  • Cerebrale Non-Hodgkin Lymphome
  • Tumoren bei Patienten mit Behinderung
  • Hämatologische Erkrankungen bei Menschen mit Behinderung
  • Leukämien bei alten Patienten Tumoren mit definierten therapierelevanten genetischen Mutationen
  • Primär Biliäre Cholangitis (PBC)
  • Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC)
  • Leberschäden durch Medikamententoxizität
  • Stoffwechselerkrankungen mit Leberbeteiligung
    • Alpha1-Antitrypsin-Mangel
    • M.Wilson
    • Hämochromatose
  • Autoimmunhepatitis und Overlap-Syndrome
  • Hepatozelluläres Karzinom
  • Fehlbildungen der Leber und der Gefäße
    • Choledochuszysten
    • Caroli-Syndrom
    • Pfortaderthrombose
  • Genetisch determinierte Pankreatitiden
    • hereditäre Pankreatitis
  • Autoimmunenteropathien
  • Polyposissyndrome (FAP, AFAP, etc.)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Seltene Infektionen
  • Hereditäres Angioödem (HAE)
  • Mastozytose
  • Chronisch spontane Urticaria
  • Anaphylaxie
  • Schweres Allergisches Asthma (SAA)
  • Angeborene/erworbene Störungen der Nebenniere
  • Entwicklungsstörungen bei Hypophyse
  • Angeborene/erworbene Störungen der Schilddrüse
  • DSD/Geschlechtsdifferenzierungsstörung
  • Störungen des Salz-Wasser-Haushalts
  • Störungen der Pubertätsentswicklung
  • Kleinwuchs
  • Syndromale Hochwuchsform
  • Monogene/syndromale Adipositas
  • Prader-Willi-Syndrom
  • Hyperinsulismus
  • Familiärer Diabetes (MODY)
  • Neonataler Diabetes
  • Typ 2 Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
  • CF Related Diabetes (CFRD)
  • Analatresie
  • Morbus Hirschsprung
  • Ösophagusatresie
  • Shwachman-Syndrom
  • Cornelia-de-Lange-Syndrom
  • Pankreasfehlbildungen/Pankreatitis (hereditär)
  • Familiäre Polyposis-Syndrome
  • Eosinophile Erkrankung des Magen-Darm-Traktes
  • Autoinflammatorische Syndrome
  • Nicht-bakterielle Osteomyelitiden
  • Angeborene Immundefekte bei Kindern
  • Kindliche HIV-Infektion
  • Angeborene Herzfehler
  • Erworbene Herzerkrankungen im Kindesalter
  • Angeborene und erworbene Herzrhythmusstörungen
  • Kardiomyopathien im Kindesalter
  • Sarkome
  • Keimzelltumore
  • Cystische Fibrose (CF)
  • Primäre ciliäre Dyskinese (PCD)
  • Tuberkulose und atypische Mykobakteriosen bei Kindern
  • Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)
  • Schweres Asthma (SA)
  • Tourette-Syndrom
  • Early onset-Schizophrenie (bei Patienten im Alter unter 12 Jahren)
  • Frühkindlicher Autismus
  • Psychosen beim Autoimmunenzephalitis
  • Atypische Demenzsyndrome
  • Atypische Parkinsonsyndrome
  • Diffuse Mittelliniengliome
  • Pilozytische Astrozytome
  • Pleomorphe Xanthoastrozytome
  • Astroblastome
  • DNT
  • Ganglioglome
  • Neurofibromatose Typ 1 und Typ 2

Neurodegenerative Erkrankungen

  • Atypische Demenzsyndrome
  • Atypische Parkinsonsyndrome

Erkrankungen des Schlafs

  • Kataplexie
  • Narkolepsie
  • Arthrogryposis multiplex congenita
  • Epilepsie (schwer behandelbar)
  • Hirnfehlbildungen
  • Mikrozephalus
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Leukodystrophien
  • Spina bifida
  • Neurokutane Syndrome
  • Neurodegenerative Erkrankungen
  • Bewegungsstörungen
  • Somatisch vermittelte Psychosen (z.B. bei Epilepsie, Entzündungen)
  • Entzündliche Erkrankungen des Zentralen Nervensystems
    • z. B. ADEM Neuromyelitis optica-Spektrum Erkrankungen
  • Glioneuronale Tumoren
  • Langzeit-Epilepsie-assoziierte Tumoren (LEAT)

 

Kontakt

Zentrum für seltene Erkrankungen

Geschäftsstelle
Haus Gilead I
Burgsteig 13
33617 Bielefeld

Tel: 0521 772-77291
Tel: 0521 772-77291
Fax: 0521 772-78060

zeseb@evkb.de

Anfahrt

Univ.-Prof. Dr. med.
Eckard Hamelmann

Sprecher Zentrum für seltene Erkrankungen

Yvonne Bode

Studienadministration

Medizinische Technologin - Funktionsdiagnostik

Studienassistentin

Die beteiligten Kliniken

Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall-, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie

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Allgemein- und Viszeralchirurgie

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Thoraxchirurgie

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Neurochirurgie

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Gynäkologie und Geburtshilfe

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Innere Medizin, Pneumologie und Intensivmedizin

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Innere Medizin und Gastroenterologie

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Innere Medizin und Geriatrie

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Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie, Stammzelltransplantation und Palliativmedizin

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Kinder- und Jugendmedizin

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Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

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Psychiatrie und Psychotherapie

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Psychotherapeutische und psychosomatische Medizin

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Epilepsie-Zentrum im Krankenhaus Mara

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Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2022 und 2023 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

https://www.aktion-sauberehaende.de/ash/ash/ _blank

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

https://www.deutschland-nederland.eu/ _blank